Im Oktober 2022 fand der Spatenstich statt – seit Mai 2025 ist sie in Betrieb: die neue Reinigungsstufe mit Ozonung zur Elimination von Mikroverunreinigungen auf der ARA Birmensdorf. Wir leiteten das Projekt von der Planung über den Bau bis zur Inbetriebnahme.
Das Abwasser der Gemeinden Aesch, Birmensdorf, Bonstetten, Stallikon, Uitikon und Wettswil wird in der ARA Birmensdorf gereinigt. Aufgrund des hohen Abwasseranteils in der Reppisch – deutlich über 10 % – ist das Verdünnungsverhältnis im Vorfluter ungünstig. Die gesetzlich vorgeschriebene Elimination von Mikroverunreinigungen war deshalb notwendig und wurde mit dem Bau der neuen Reinigungsstufe umgesetzt.
Im Rahmen einer Variantenstudie wurde die Ozonung als wirtschaftlich und ökologisch geeignetstes Verfahren für die ARA Birmensdorf bestimmt. Dabei werden Spurenstoffe – sogenannte Mikroverunreinigungen – durch den Einsatz von Ozon chemisch aufgespalten. Die dabei entstehenden Reaktionsprodukte gelangen in eine nachgeschaltete biologisch aktive Reinigungsstufe, in diesem Fall eine Sandfiltration, wo sie weiter abgebaut werden.
Die neue Reinigungsstufe ist als einstrassige Vollstromanlage konzipiert. Aufgrund der bestehenden hydraulischen Bedingungen war der Bau eines neuen Hebewerks erforderlich. Der benötigte Sauerstoff wird in flüssiger Form angeliefert und in einem Reinsauerstofftank auf dem Areal gelagert. Aus diesem wird in ein bis zwei Ozongeneratoren das Ozon produziert, das über keramische Diffusoren in zwei Reaktorkammern in das zu behandelnde Abwasser eingebracht wird.
Nach der Ozonbehandlung durchläuft das Abwasser die nachgeschaltete Sandfiltration und wird danach in die Reppisch eingeleitet.
Die Gesamtkosten für die neue Reinigungsstufe belaufen sich auf rund 11 Millionen Franken (exkl. MwSt.). Der Bund übernimmt 75 % der abgeltungsberechtigten Kosten – ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Gewässerschutzes in der Schweiz.
Mit dieser Investition leistet die ARA Birmensdorf einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Mikroverunreinigungen im Gewässer – und damit zur langfristigen Sicherung der Wasserqualität in der Reppisch. Das Reppischtal ist eine ökologisch wertvolle, artenreiche Landschaft, in der die Reppisch als naturnaher Fluss eine zentrale Rolle für das lokale Ökosystem spielt. Eine dauerhaft hohe Wasserqualität ist entscheidend für den Erhalt der Biodiversität und die Schutzwürdigkeit dieses sensiblen Lebensraums.
Im Rahmen des Projekts zur Elimination von Mikroverunreinigungen auf der ARA Birmensdorf wurden auch weitere Massnahmen direkt umgesetzt:
• Neubau eines Gebäudes mit Hebewerk, Ozonreaktor und Sandfiltration sowie den zugehörigen Betriebsräumen
• Ausseninstallation eines Lagertanks zur Bevorratung von Flüssigsauerstoff
• Anschluss an den bestehenden Werkleitungsgang
• Dükerleitung (unter Werkleitungsgang) mit Dükerschacht
• Photovoltaikanlage auf Dach